Ein seltener Kupferstich in Rötel gedruckt zeigt die Stadt von Norden, die Wohnbebauuung dicht gedrängt innerhalb der Stadtmauer ist schematisch dargestellt, die Kirchen dagegen sind überhöht herausgehoben und der Charakter Quedlinburgs als Sitz geistiger Einrichtungen durch einen Vers aus dem Alten Testament bestärkt. Das deutet zugleich auf die geistliche Elite in Quedlinburg, die hier als potentieller Käufer angesprochen wird.
Vor der Stadt sind von Hecken gesäumte Obstgärten erkennbar, links zwei Zeichner bei der künstlerischen Aufnahme der Stadt. links vor dem Gröper Tor die Vorstadt, von einem Zaun umgeben, rechts außerhalb der Stadt sind auf Anhöhen das Stift St. Servatius und das Marienstift auf dem Münzenberg gut erkennbar. Im Hintergrund ist die Silhouette des Harzes angedeutet, auch hier sind einzelne Baulichkeiten angedeutet. Ein unbekannter lokaler Zeichner hat möglicherweise diese etwas naiv aufgefasste Ansicht gezeichnet, der lokale Verleger hat den Leipziger Stecher Erasmus Andresohn mit dem Stich beauftragt.
Die Darstellung ist bezeichnet Mi. o. im Himmel in einer Banderole "Quedlinburg", darunter "Die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir. / Esa. 60, V.1." Unter der Darstellung ist die Legende 1-21 erläutert, darin findet sich auch der Verlegervermerk ""Zu finden bey Theodor Jeremias Schwan in Quedlinburg.", re. u. unter der Legende "E. Andre-s Sohn sc: Lips."
Das Blatt kam 2019 als Schenkung mit der Sammlung Bürger an die Schloß Wernigerode GmbH.
